Aman von Judendorf und Saal

Aus SALZBURGWIKI
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Die Aman von Judendorf und Saal waren ein Geschlecht des Salzburger Beamtenadels, das von 1536 bis gegen 1648 nachweisbar ist.

Allgemeines

Die Aman waren seit zumindest 1536 durch Generationen Pfleger der bischöflich chiemseeischen Herrschaft Fischhorn.[1] Sie nannte sich nach zwei ihrer Besitzungen –

"von Judendorf und Saal".[1]

Von einer eigentlichen Adelsstandserhebung ist nichts bekannt.[2]

1536 bis 1648

Veit und Peter Aman

Veit Aman († 1560/1561) war seit 1536 Pfleger der bischöflich chiemseeischen Herrschaft Fischhorn. Er erlangte im Jahr 1541 Judendorf durch Erbschaft seiner ersten Frau Elsbeth geborene Hackl.[1] In zweiter Ehe heiratete er Barbara, Tochter des Paul Köldrer zu Höch, die als Witwe den David Hackl zu Saal heiratete.[2]

Veit Aman hatte die Kinder[2]

  • Magdalena († vor 1570), verh. mit Lukas Stöckl († 1585);
  • Siegmund, siehe unten;
  • Wilhelm († vor 1570) fürstbischöflich chiemseeischer Richter in Koppl;
  • Veit († vor 1570).

Veit Aman hatte zwei Schwestern und eine Bruder Peter:[2]

Peter Aman zu Hundsdorf, A(mt)mann der Benediktinerabtei Michaelbeuern, war in erster Ehe verheiratet mit Magdalena, Tochter des Leonhard Pründlinger und der Margarete Hackl zu Saal. Sie erhielten 1537 den Hof Judendorf bei Goldegg zu Lehen.[2]

Peter einen Sohn Andrä († 5. Juli 1599), bestattet in Aigen, verheiratet mit Regina geborene Wülpenhofer.[2]

Sigmund Aman

Sigmund Aman († 6. Juli 1588), Sohn Veits, war Bergrichter und Mautner zu Lend, 1557 Pflegsverwalter zu Kropfsberg, 1561 fürstbischöflich chiemseeischer Pfleger zu Fischhorn.[2] Er erwarb im Jahr 1584 Sitz und Hof Saal von den Gläubigern des David Hackl.[1]

Mit seiner Gemahlin Margarete Puchhamer hatte er die Kinder[2]

  • Christoph (siehe unten);
  • Siegmund († vor dem 19. Juni 1615): 1597 Land- und Marktrichter in St. Johann im Pongau, 1601 Landrichter in Abtenau, 1608 Hofmeister in Arnsdorf; er verkaufte 1598 seine Lehensgerechtigkeit auf Judendorf an Veit Stöckl;
  • Maria, Elisabeth, Sybilla, Anna und Judith.

Christoph Aman

In der Diözesanbibliothek Salzburg befindet sich im Buch FD 599 im Innendeckel ein handschriftlicher Besitzvermerk des Christoph Amann mitsamt eines gemalten Wappen (Amann und Grimming von Niederrain).

Christoph Aman († 6. April 1618), der älteste Sohn Sigmunds, war wie sein Vater chiemseeischer Pfleger von Fischhorn Er erlangte zahlreiche erzstiftische wie auch chiemseeische Lehen Im Jahr 1596 wurde er als erzbischöflicher Pfleger zu Taxenbach installiert, musste aber nicht dort wohnen, da die Luft in Taxenbach wegen der giftigen Abluft der nahen Lender Schmelzwerke sehr ungesund war.[1] Christoph Aman war mit Felizitas Grimming von Niederrain verheiratet und hatte mir ihr zwei[1] Söhne und fünf Töchter:[2]

  • Eva, verheiratet mit dem Salzburger und Tiroler Gewerken Hans Rosenberger von Rosenegg;
  • Hans Siegmund, siehe unten;
  • Barbara (verheiratet);
  • Elisabeth;
  • Margarete, verh. (Bruck 17. 11. 1628) mit Hans Wilhelm Rosenberger von Rosenegg.[2]

Christoph Aman wurde in Pfarrkirche von Bruck begraben.[2]

Hans Sigmund Aman

Hans Sigmund Aman († 10. Juni 1625) heiratete wohl im Februar 1612 Maria Perner von Rettenwörth (* um 1580; † vermutlich 1632) verheiratet. Diese war Witwe nach Georg Kaspar Portner, sowie Enkelin des glorios gescheiterten Bergbauunternehmers Christoph Perner († 1567) und Tochter des Andrä Perner und der Barbara Staudacher. Hans Sigmund Aman hatte mit ihr die beiden Söhne Hans Christoph und Georg Sigmund sowie die Tochter Maria Felizitas. Durch den frühen Tod Hans Sigmund Amans geriet die Familie in große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Großteil des Besitzes, mit Ausnahme nur der "Amanschen Mannslehen", musste verkauft werden, der Käufer war Jakob Riedl, ein Verwandter.[1]

Auch die beiden Söhne Hans Christoph und Georg Sigmund wurden nicht sehr alt, 1648 waren die "Amanschen Mannslehen" bereits heimfällig, das Geschlecht also im Mannesstamm ausgestorben.[1]

Ihre Schwester Maria Felizitas Aman überlebte sie und heiratete am 9. November 1654 den kaiserlichen Sattelkammerverwalter Nikolaus Valentin Stolz aus Wien.[1]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Schopf aaO
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 Franz Martin aaO