Anton IV. Dürnberger

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Toni Dürnberger als Leiter der Österreichischen Deutschen Grönland Expedition 1962 in den Seracs` Zonen Grönlands.
Toni Dürnberger und Elfriede Kühnel-Dürnberger, Sterbebild.
Video in Gedenken an den österreichischen Bergsteiger Toni Dürnberger, 03:52 min Video
Zum 60-jährigen Jubiläum der Österreichisch Deutschen Grönland Expedition 1962.
1962, Österreichische Deutsche Grönland Expedition Toni Dürnberger.
1962, Österreichische Deutsche Grönland Expedition Toni Dürnberger.
1962, Österreichische Deutsche Grönland Expedition Toni Dürnberger.
1966, Deutsch-Österreichische Grönland-Expedition: Der Expeditionsleiter Toni Dürnberger, Ernst Georg Voitl und Ernst Lainer mit Pulka.

Anton "Toni" Dürnberger (* 11. September 1932 in St. Martin bei Lofer; † 17. August 1992 am Khan Tengri im Tian-Shan-Gebirge in Kirgisistan) war ein Bergsteiger und Forschungsreisender.

Leben

Toni Dürnberger war der erste Sohn des Elektrizitätswerkbesitzers Anton III. Dürnberger (* 6. Juli 1907, † 15. August 2003), der 1934 das E-Werk des Loferer Ortsteils Hallenstein von seinem Vater erbte und in den 1950er-Jahren den 1. Skilift in Unken auf der Mayerwirtsleiten errichtete.

Toni Dürnberger wurde bekannt als einer der Erstdurchsteiger der Alpawand zusammen mit Sepp Schmiderer und Hans Herbst. Die Dürnberger-Verschneidung, eine 40 Meter lange, kaminartige Kletterei in der Alpawand, erinnert an die Erstbesteigung. 1966 gelang ihm bei seiner zweiten Grönland-Expedition die Erstbesteigung des Mount Paatusoq im Osten Grönlands. 1973 unternahm er weitere Grönland-Expedition mit der Bergsteigerin Herta Lonski in das Gebiet um den Tunulliarfik-Fjord. Es wurden drei noch unbestiegene Gipfel erstbestiegen. 1974 folgte eine Expedition in den Himalaya.

Dürnberger schrieb auch Wanderbücher für den Alpenverein.

Toni Dürnberger und seine dritte Ehefrau Elfriede Kühnel–Dürnberger (* 30. Mai 1940; † 17. August 1992) stürzten 1992 im Abstieg vom 7 010 m ü. A. hohen Khan Tengri im Tian-Shan-Gebirge in Kirgisistan tödlich ab.

Toni Dürnberger hat eine Tochter und einen Sohn, Walter von dem Bussche.

Die 1. Grönland-Expedition

1962 war Dürnberger der Leiter der österreichisch-deutschen Grönland-Expedition, die von 10. Juni bis 29. Juli unterwegs war. Teilnehmer der Expedition waren Ernst Herzinger (31, Salzburg), Kurt Gilg (35, Graz), Stefan Rausch (36, Trostberg), die Heeresbergführer Alois Häusl (21) und Adolf Dosch (23), beide aus Bad Reichenhall, sowie Karl Fried Wasel. Dürnberger konnte nach seiner Rückkehr dem Salzburger Landeshauptmann Hans Lechner, der die Schirmherrschaft für die Expedition übernommen hatte, berichten, dass die Expedition 38 bisher unbegangene Berge und Fjordgletscher gemeistert hatte.[1] Das Gepäck einschließlich der Verpflegung wog 800 Kilogramm.[2] Über die Expedition berichteten die Salzburger Nachrichten mehrmals, u. a. auch nach deren glücklicher Heimkehr.[3]

Die 2. Grönland-Expedition

1966 war Dürnberger der Leiter der deutschen-österreichischen Grönland-Expedition. Teilnehmer der Expedition waren Hans-Georg Voitl, Ernst Lainer und Manfred Zühlke. Die Schirmherrschaft hatte der Heilbronner Oberbürgermeister Paul Meyle übernommen. Nach der geplanten Inlandsüberquerung zur Ostküste gelang Ernst Lainer und Toni Dürnberger die Erstbesteigung des höchsten Berges von Südgrönland 60°52'N,43°44'W, des Mount Paatusoq (2 488 m ü. A.). Der Gipfel wurde am 27. Juni 1966 um 17 Uhr (Grönland Ortszeit) erreicht. Danach erfolgte der Rückmarsch zum Proviantlager. Die im Juni gestartete Expedition musste allerdings bereits Anfang Juli abgebrochen werden, nachdem drei der Expeditionsteilnehmer während eines heftigen Schneesturms in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte gestürzt und verletzt worden waren. Ziel der Expedition wäre es gewesen, mehrere bisher unbestiegene Gipfel zu bezwingen.[4]

Erstbesteigungen

  • 1947 Kleiner Bruder Westkamine, Erstbegehung
  • 1948 Kreuzreifhorn Nordwestwand, Erstbegehung
  • 1951 Alpawand Nordwand "Dürnberger-Verschneidung", Erstdurchsteigung
  • 1953
Kleines Ochsenhorn Ostwand-Gerade Erstbegehung
Stadelhorn Westwandriß Erstbegehung
Stegauer Turm, Grönland Erstbesteigung
Eckberg, Grönland Erstbesteigung
Nebelhorn, Grönland Erstbesteigung
Hallensteinerberg, Grönland Erstbesteigung
Breithorngipfel, Grönland Erstbesteigung
Sonntagshorn, Grönland Erstbesteigung
Rotkopfgipfel, Grönland Erstbesteigung
  • 1963 Sauhorn Nordwestgrat Erstbegehung
  • 1966 Mount Paatusoq, Grönland Erstbesteigung
  • 1967
Birnhorn Südwand, Loferer-Weg Erstbegehung
Großes Ochsenhorn, Rechte Südwand Erstbegehung

Publikationen

Wanderbücher von Toni Dürnberger

  • Loferer und Leoganger Steinberge mit Saalachtal - Kleiner Führer, Bergverlag Rudolf Rother, 1980, Taschenbuch, ISBN: 3763332367
  • Loferer und Leoganger Steinberge. Ein Führer für Täler, Hütten und Berge, 1971, 1976
  • Kurz-Skiführer Lofer - Loferer Alm, Winklmoos, Reiteralpe und Loferer Steinberge, Bergverlag Rudolf Rother, 1963

Über die 1. Grönland-Expedition 1962

Im Gedenken an unseren Vater Toni Dürnberger "1. Grönland-Expedition 1962" auf Basis des Original-Erlebnisberichts von Toni Dürnberger und vom Expeditionsteam
unter nachstehendem Link als pdf (6 MB) frei zum Herunterladen
Hier der download-link

Über die 2. Grönland-Expedition 1966

  • Walter Freiherr von dem Bussche Streithorst, geborener Dürnberger (Bildbearbeitung), Katharina Lindengrün-Dürnberger M.Sc. (Textbearbeitung), 2022, Eigenverlag:
1966. Nacht in der Gletscherspalte verbracht auf Basis eines Artikels der Tageszeitung "Heilbronner Stimme"
unter nachstehendem Link als pdf (~ 1 MB) frei zum Herunterladen
Hier der download-link

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 30. Juli 1962, Seite 5 und www.sn.at, Ausgabe vom 31. Jänner 1962, Seite 5
  2. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 9. Juni 1962, Seite 7
  3. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 28. August 1962, Seite 5
  4. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 11. Juli 1966, Seite 6