Bartholomäus

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Der Apostel Bartholomäus (* Anfang des ersten Jahrhunderts nach Christus; † um 51 n. Chr.) war einer der zwölf Jünger Jesu.

Allgemeines

In der katholischen und der evangelischen Kirche ist der 24. August sein Gedenktag und ein Lostag. Er ist der Patron der Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten, Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Metzger, Buchbinder und (in Florenz) der Öl- und Käsehändler; Gläubige beten zu ihm bei Haut- und Nervenkrankheiten, Zuckungen, Dämonen und Geister.

Aufgrund seines Martyriums wird er mit einem Messer und/oder mit abgezogener Haut dargestellt. Als Gschundener und durch seinen Festtag am 24. August (Ende des Almsommers) wurde er zum Patron der Dienstboten und damit auch der Senner, Sennerinnen und Jäger. In der Regel geben schon ab dem Jakobitag (25. Juli) die Kühe auf den Almen weniger Milch. Mit dem Laurentiustag (10. August) erfolgt nochmals ein Einbruch und zu Bartholomäus reduziert sich diese völlig. Viele Milchkühe stehen zu diesem Zeitpunkt schon "trocken" - das heißt, sie werden nicht mehr gemolken, da sie ein Kalb erwarten.

Am Bartholomäustag endet die Schon- und Laichzeit der Fische.

"Wissen, wo der Barthel den Most holt"

Da Bartholomäus als populärer als Weinpatron war, galt sein Gedenktag für die Winzer als ein Los-Tag. Wenn sie an diesem Tag noch keinen Most aus Äpfeln und Birnen hatten, konnten Wirte ihr Schankrecht verlieren. Most war ein beliebter Durstlöscher an heißen Spätsommertagen. Aus diesem Zusammenhang kam die Redewendung "Wissen, wo der Barthel den Most holt". Diese Redewendung wird für eine besonders clevere Person verwendet. Der Ursprung dieser Redewendung ist im Schelmenroman "Simplicius Simplicissimus" des Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen zu finden. In diesem Roman erzählt er von einem gewissen Barthel, der immer wusste, wie und wo man am besten an Most herankam.

Bauernregeln

Es gibt zahlreiche Bauernregeln um Bartholomäus wie beispielsweise:

  • Zu Bartholomä liegts Grummet auf dem Heu.
  • Gewitter um Bartholomä bringen Hagel und Schnee.
  • Regen an St. Bartolomä tut den Reben bitter weh.
  • St. Clemens uns den Winter bringt, St. Petri Stuhl der Frühling winkt, den Sommer bringt uns St. Urban, der Herbst fängt um Bartholomäi an.
  • Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll's den ganzen September sein.
  • Wie der Bartholomäustag sich hält, ist der ganze Herbst bestellt.
  • Liegt Reif um Bartholomä offen, so ist ein warmer Herbst zu erhoffen.
  • Bleibt St. Barthol' im Regen steh'n, ist ein guter Herbst vorherzuseh'n.
  • Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gar gut ausgehn.
  • Ist Lorenz und auch Bartel schön, bleiben die Kräuter noch lange stehn.
  • Wie Lorenz und Barthel sind, wird der Herbst - rauh oder lind.
  • So das Wetter zu Bartholomäus ist, daran sich der Winter misst.
  • Bleiben Störche (und Reiher) nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh.
  • St. Bartholomäus hat's Wetter parat, für den Herbst bis hin zur Saat.

Bartholomäus und Salzburg

Eine besondere Wallfahrt ist diesem Heiligen gewidmet, die alljährlich um den 24. August vom Pinzgau über das Steinerne Meer an den bayerischen Königssee führt, die Bartholomä-Wallfahrt.

Der Name gilt auch als beliebter Vorname in den Salzburger Gebirgsgauen (Beispiele: Bartholomäus Hasenauer (Landeshauptmann-Stellvertreter), Bartholomäus Fersterer oder Bartholomäus Hasenauer (Wirt)).

Auch in zahlreichen Kirchen im Land Salzburg findet man seine Statue oder ein Gemälde mit Szenen aus seinem Leben, wie beispielsweise "die Marter des hl. Bartholomäus", 1687, von Johann Friedrich Beretti als Hochaltarbild der Pfarrkirche Mauterndorf.

Quellen

  • Salzburgwiki-Beiträge
  • Joachim Schäfer: Artikel Bartholomäus, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - www.heiligenlexikon.de, abgerufen u. a. am 24. 08. 2023
  • enns:Ennstaler Bräuche im Jahrlauf[1], erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1

Fußnote

  1. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis