Eduard Kuhn

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Margarethe und Eduard Kuhn
Nachruf mit Bild.
Absturzstelle bei Poiting.

Leutnant a. D. Eduard Kuhn (* 12. August 1893 in Eire, USA; † 15. Juli 1932 in der Gemeinde Maxglan) war ein Salzburger Luftfahrtpionier und betrieb mit seiner Frau Margarethe die Österreichische Fliegerschule Salzburg am Flughafen Maxglan.

Leben

Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er Kriegsflieger, ließ sich Kuhn in Schönram bei Freilassing mit zwei anderen ehemaligen Fliegerkollegen nieder. Die entlassenen Offiziere sollten sich im Schönramer Filz mit staatlicher Unterstützung ihren Lebensunterhalt verdienen. Kuhn nahm in der Brauerei Schönram Kontakte zum Gut Mayerhof in Bad Reichenhall auf, das zur Brauerei gehörte. Er fand Aufnahme in der Verwaltung. Rudolf Neblinger, Oberstleutnant und Brauereibesitzer, verpachtete dann das Gut an die Stadtgemeinde Bad Reichenhall. Diese bestellten Kuhn dann 1925 zum Leiter des Flugplatzes Reichenhall-Mayerhof.

Doch bereits mit 30. November 1926 beendete Kuhn seine Tätigkeit als Flugplatzleiter. Er hatte Anfang Oktober 1926 mit Hans Guritzer und dem Flugzeugkonstrukteur Ing. Wilhelm van Nes aus Böblingen das Unternehmen "Alpenflug, Salzburg–Bad Reichenhall" gegründet.

1927 schulte der Salzburger Flieger Hans Guritzer Eduard Kuhn als Pilot ein. Am 1. März 1928 fand die erste Flugzeugführerprüfung in Salzburg statt: Marga Kuhn, Eduard Kuhn, Gendarm Josef Paradeiser sowie Flugschüler und Prüfungskommissäre waren anwesend.

Am 18. Februar 1929 unternahm Kuhn in Begleitung des Flug­schülers Ing. Krämer aus Frankfurt einen Erstlingsflug mit Kufen. Das kleine Flugzeug "Flamingo" startete 13:30 Uhr auf dem Salzburger Flugplatz, landete vor 14 Uhr vor dem Hotel Schiffmeister auf dem zugefrorenen Königssee im Berchtesgadener Land. Anschließend flog Kuhn über die mehr als 2 000 Menschen, die sich auf dem blanken Eis des Königssees tummelten, nach St. Bartholomä, wo das Flugzeug abermals sicher und glatt landete. Um 15:45 Uhr stieg Oberleutnant Kuhn neuerlich auf und erreichte in 17 Minuten den Wallersee, wo er trotz der großen Schneeverwehungen anstandslos landet. Nach kurzer Rast wurde der Rückflug angetreten und um 16:45 Uhr war der heimatliche Hangar wieder erreicht.[1] Der Flug vom Königssee zum Wallersee erfolgte in 2 000 m ü. A. bei Minus 35 Grad Celsius (es herrschten in diesem Winter besonders tiefen Temperaturen in ganz Europa. So wurden am 19. Februar minus 15 Grad in der Stadt Salzburg gemessen, was als "einsetzende Erwärmung" gedeutet wurde).[2]

Eduard Kuhn war einer der bekanntesten Mitglieder der Aero-Sektion des Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Clubs.

Am 15. Juli 1932 stürzte Eduard Kuhn beim Landeanflug über Pointing[3]-Himmelreich ab und erlag seinen Verletzungen.

Luftbild-Verlag

Die "Luftbildabteilung der Österreichischen Fliegerschule" gehörte auch Eduard Kuhn und wurde nach seinem Tod von seiner Frau Margarethe Kuhn weitergeführt. Auch die Konzession für die Fliegerschule wurde auf seine Frau überschrieben. Vom Luftamt wurde ihr ein erfahrener Luftbildfotograf zur Seite gestellt. Ab Mitte der 1930er-Jahre erschienen in der "Österreichischen Luftbild-Industrie", dem Ansichtskartenverlag von Margarethe Kuhn, Salzburg, Auerspergstraße 27a, die ersten auf Fliegeraufnahmen basierenden Ansichtskarten aus Salzburg.

Ehrungen

Nach ihm ist heute die Eduard-Kuhn-Straße nahe dem Salzburg Airport benannt.

Am Gaisberg-Plateau befindet sich der Eduard-Kuhn-Gedenkstein.

Weblink

  • www.facebook.com, historische Aufnahme des Salzburger Flugfelds mit eingezeichneter Absturzstelle in Pointing
  • ANNO, "Grazer Tagblatt", Ausgabe vom 17. Juli 1932, Seite 7, ein Bericht über den Absturz Kuhns

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 19. Februar 1929, Seite 6
  2. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 18. Februar 1929, Seite 7
  3. Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 22. Dezember 2023