Franz Jores

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Franz Jores (* 1848[1]; † 23. Jänner 1894 in der Stadt Salzburg) war Gasthofbesitzer "zur Traube" und Restaurateur am Hauptbahnhof Salzburg.[2]

Leben

Franz Jores muss ein beliebter Mensch in der Stadt Salzburg gewesen sein, denn das Salzburger Volksblatt schrieb über den Trauerzug am 25. Jänner 1894[3]

Ein imposanter Trauerzug war es, der sich gestern Nachmittags ½4 Uhr von der Kreuzkapelle zu St. Peter aus in Bewegung setzte. Ungezählte Hunderte von treuen und theilnehmenden Freunden und Bekannte des verstorbenen Gasthofbesitzer und Bahnhof - Restaurateurs Herrn Franz Jores hatten sich an jener Stätte der Todten eingefunden, um den Verblichenen die letzte Ehre zu erweisen und durch ihr Erscheinen zu bekunden, wie hoch derselbe in ihrer Achtung gestanden.

Die Worte, die man da über den Todten vernahm, waren ebensoviele Lobsprüche auf den edlen Charakter desselben. Alle, wie sie da versammelt waren, wußten nur das Beste von ihm zu sagen und von jeder Lippe fast konnte man vernehmen: "Er war ein fast herzensguter Mensch!" Und dieser Ausspruch bildet wohl auch den schönsten Nachruf, den man dem edelherzigen Manne widmen kann. Ja Franz Jores verdiente es, also geehrt zu werden. Einen ergreifenden Eindruck machte es, als man hinter dem mit Kränzen reich geschmückten Sarge — es waren im Ganzen ca. 50 prachtvolle Blumenspenden an der Bahre des Todten niedergelegt worden — die beien Kinder desselben weinend und schluchzend, die trostlose Witwe, die Schwestern in Thränen ausgelöst einhergehen sah, ein erschütterudes Bild unsagbaren Schmerzes bietend. Das war wahre, echte trauernde Liebe um den zu früh Geschiedenen.

Die Genossenschaft der Gastwirthe, der Kellner und Marqueurvereinn, die beiden Veteranenvereine unserer Stadt gaben in voller Stärke das Geleite. Und unter den zahllosen anderen Trauergästen bemerkte man den Herrn Landes-Hauptmann Dr. Schumacher, die Herren Bürgermeister Dr. v. Hueber und Vice-Bürgermeister Dr. Poschacher, Herrn Regierungsrath und Bezirkshauptmann Dr. Eberle, Herr Handelskammer-Präsidenten, L. Zeller, den Reichsrathsabgeordneten Herrn Dr. Steil, viele Landtagsabgeordnete und Gemeinderäthe, kurz Vertreter aller Stände und Klassen der Bevölkerung. Und als nach erfolgter Einsegnung der Sarg auf den prachtvollen Galawagen der Entreprise des pompes funebres[4] gehoben wurde, um zur letzten Ruhestätte nach dem Kommunalfriedhof überführt zu werden, da folgte demselben noch eine endlos lange Wagenreihe mit all den näheren Freunden und Bekannten der Familie Jores, die es sich nicht nehmen lassen wollten, dem Todten noch ein letztes Abschiedswort in das offene Grab nachzusenden. Wohl dem, der es verstanden im Leben so viel Liebe zu erwerben, er hat nicht vergeblich gerungen und gestrebt. Möge die rührende Theilnahme, welche der Tod Franz Jores allenthalben hervorgerufen, der beklageuswerthen Witwe und ihren Kindern zu einer Quelle des Trostes werden. Das wünschen wir aus vollem Herzen.

Quelle

  • ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 24. Jänner 1894. Seite 2

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 24. Jänner 1894, Seite 3
  2. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 11. Jänner 1893, Seite 4
  3. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 26. Jänner 1894, Seite 5
  4. Bestattungsunternehmen