Gabriele Bürgler

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Gabriele Bürgler

Gabriele Bürgler (* 10. Juli 1958 in Zell am See als jüngstes von zwölf Kindern des Rauriser Örgbauern) ist Hüttenwirtin der Bürglalm in Dienten.

Leben

"Ich bin Wirtin mit Leib und Seele", sagt Gabriele Bürgler von der Bürglalm in Dienten. Das behaupten vermutlich alle Wirte. Aber sie und ihr Mann Anton müssen das nicht sagen. Bei ihnen merkt es der Gast sofort, wenn er ihre Skihütte betritt.

Dabei wurde Gabriele Bürgler das Gastgewerbe nicht in die Wiege gelegt. "Ich wollte schon als Kind in einer Bank arbeiten", sagt sie. "Weil mich das Bankfräulein in meinem Heimatort Rauris immer so fasziniert hat." Also begann sie nach der Schule eine Banklehre in der Raika Taxenbach. Später wechselte sie in die Filiale Embach, die sie 13 Jahre lang leitete. Als Ausgleich zum Bankgeschäft war sie 16 Jahre lang Marketenderin bei der Trachtenmusikkapelle Rauris.

In der Bank wurde sie auch einmal überfallen. 1988 bedrohte sie ein Mann mit dem Messer und stopfte das Geld in einen Plastiksack. Der geistig verwirrte Täter wurde wenig später in einem Gasthaus in Lend geschnappt. "So ein Erlebnis hat man danach immer im Hinterkopf", sagt die Wirtin.

Dass sich ihr Leben völlig änderte, hat aber nichts mit dem Überfall zu tun. Schuld war die Liebe. Ihr Mann Anton übernahm 1988 die Hütte. 1993 folgte ihm Gabriele auf den Berg. "Es war klar, dass er die Frau im Betrieb braucht. Die Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen, weil ich meinen Partner mochte. Eine intakte Familie ist ein Geschenk Gottes und gibt Kraft."

Heute fährt Gabriele Bürgler mit Skiern in die Arbeit. "Es ist nicht immer ein Honiglecken, aber das Gute überwiegt", sagt sie. Auch heuer, als wegen Schneemangels teilweise die Gäste ausblieben. "Einige Gäste jammern, aber es kann nicht immer Idealverhältnisse geben. Wir leben in der Natur. Auf den Bergen sieht man, was für ein Armutschgerl der Mensch ist."

Gabriele Bürgler kocht viele Gerichte selbst. "Früher glaubten die Leute, dass ich nicht kochen kann, weil ich immer essen ging. Dabei wollte ich nur nicht allein am Tisch sitzen. Ich bin mit elf Geschwistern aufgewachsen."

Auf den Tisch kommt hauptsächlich Hausmannskost. Pommes frites gibt es nicht. "Wir wollen uns unterscheiden", sagen die Wirtsleute. "Es muss nicht jeder dasselbe essen. Dass es nicht allen schmeckt, damit muss man leben. Aber über die Jahre hat sich ein eigenes Publikum entwickelt."

Dafür dürften auch die günstigen Preise verantwortlich sein. Und dass neben dem Essen auch die Baumaterialien der Hütte und die Dekoration echt sind. Und dass man nicht mit Disco-Wahnsinn die ganze Piste beschallt, sondern gedämpfte Musik aus dem Radio und echte Volksmusik spielt. "Viele suchen nach immer neuen Events", sagt Gabriele Bürgler. "Wir reden mit den Gästen. Das mögen sie."