Gerald Bauer

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Gerald Bauer (* 19. Oktober 1980 in Lienz, Osttirol) ist ein Salzburger Trainer und Extremsportler.

Leben

Der gebürtige Osttiroler ist als Trainer und Leistungsdiagnostiker im Olympiazentrum Salzburg tätig und betreut dort Sportler wie Skibergsteigerin Michaela Eßl oder Mountainbikerin Lisa Mitterbauer. Daneben gibt er seinen Athleten aber auch selbst mit sportlichen Höchstleistungen vor allem im Radsport ein gutes Vorbild.

Als Junioreneuropameister im 24-Stunden-Mountainbike zeigte Bauer 2004 sein Talent zu außergewöhnlichen Ausdauerleistungen auf dem Rad. 2005 wurde er in Whistler Mountain (Kanada) Weltmeister im 24-Stunden-Mountainbike. Es folgten zahlreiche weitere 24-Stunden-Siege, dazu auch ein erster Platz beim Dreifach-Triathlon in Moosburg (Kärnten) 2006.

Start beim Race Across America

Sein großes Ziel verwirklichte Bauer im Jahr 2013: Er startete beim Race Across America (RAAM), dem prestigeträchtigsten Extrem-Ereignis für Radsportler. Auf dem Weg dorthin bestritt er 2011 unter anderem das Race Around Austria, ein über 2 200 Kilometer führender Bewerb entlang der Grenzen Österreichs. Damit schaffte er die Qualifikation für das RAAM. Ein zehnköpfiges Betreuerteam sorgte für eine minutiös geplante Vorbereitung und begleitete den Sportler beim Rennen, das vor allem durch sehr kurze Ruhe- und Schlafzeiten gekennzeichnet ist.

In neun Tagen, 22 Stunden und drei Minuten beendete Bauer das RAAM als Neunter der Gesamtwertung. Daneben sicherte er sich den Jure Robic Award, eine Sonderwertung für die schnellste Zeit in einem bergigen Abschnitt in den Appalachen.

Für Aufsehen sorgte Bauer beim Finale in doppelter Hinsicht. Mit seinem österreichischen Konkurrenten lieferte er sich ein spannendes Rennen um Platz acht. Zwar war er vor Fuchs im Ziel, dieser war jedoch später ins Rennen gestartet und lag daher in der Wertung um eine Minute vor Bauer. Einen so knappen Abstand hat es beim RAAM zuvor noch nie gegeben. An der Ziellinie in Annapolis machte Gerald Bauer seiner langjährigen Lebensgefährtin Christina einen Heiratsantrag.

Der Trans-Austria-Rekord

Am 28. und 29. Juli 2012 radelte der in Hallein lebende Bauer in 22 Stunden und 13 Minuten von Feldkirch in Vorarlberg nach Nickelsdorf im Burgenland. Er hat damit den knapp zwei Jahre alten Trans-Austria-Rekord um zwei Stunden und 44 Minuten unterboten. Jeden gefahrenen Kilometer hatte der 31-Jährige um zwei Euro "verkauft" und den Erlös von 1.424 Euro einer Organisation zur Verfügung gestellt, die sich um sogenannte Schmetterlingskinder kümmert.

Die am Sonntag, den 29. Juli, in der Früh zu Ende gegangene Rekordfahrt Bauers war von widrigen Wetterbedingungen begleitet: Zwar verschaffte ihm eine Gewitterzelle im Rücken vom Start weg über den Arlberg bis Innsbruck Rückenwind. In Nordtirol waren aber Fahrbahnen überschwemmt, "da hat man nicht gewusst, fährt man im oder neben dem Inn", scherzte der Trainer im Olympiazentrum Salzburg-Rif am 30. Juli 2012. Durch Ober- und Niederösterreich war die Fahrt gefährlich, weil nach Unwettern Äste, Baumwipfel und Baustellenschilder auf der Fahrbahn lagen, "da war es schon sehr zum Aufpassen", sagte der neue Rekordhalter.

12 000 bis 15 000 Kalorien habe er unterwegs zu sich genommen. Bauers Nahrung bestand vor allem aus Leichtverdaulichem, unter anderem Reis mit Tomatensoße, Brot, Äpfel, Käsesemmeln und Haferflockenkekse, die seine Freundin Christine Pracher selbst gebacken hatte.

Das gesammelte Geld geht an Debra, eine Selbsthilfeorganisation für Schmetterlingskinder: Die Betroffenen leiden an Epidermolysis bullosa, einer angeborenen und derzeit nicht heilbare Hauterkrankung. Sie bewirkt, dass die Haut bei geringster mechanischer Belastung Blasen bildet oder reißt. Die Folgen sind Wunden und Schmerzen.

Quellen