Hüttschlag

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Ortsbild
Blick auf das Ortszentrum.
Karte
Karte 5612.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau (JO)
Fläche: 97,24 km²
Geografische Koordinaten: 47°10'33" N
13°13'54" O
Höhe: 1 030 m ü. A. (Pfarrkirche)
Einwohner: 903 (1. Jänner 2023)
Postleitzahl(en): 5612
Vorwahl: 0 64 17
Gemeindekennziffer: 50 413
Gliederung Gemeindegebiet: 3 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: 5612 Hüttschlag Nr. 19
Offizielle Website: www.gemeindehuettschlag.at
Politik
Bürgermeister: Hans Toferer (ÖVP)
Gemeindevertretung (2024): 13 Mitglieder:
8 ÖVP
5 SPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 505
1880 470
1890 513
1900 520
1910 622
1923 585
1934 619
1939 637
1951 690
1961 781
1971 886
1981 906
1991 906
2001 974
2011 915
2020 909
Karte
Pfarrkirche zum hl. Josef
Friedhof und Pfarrkirche in Hüttschlag
Friedhof in Hüttschlag mit Ausblick in Richtung Talschluss
Talmuseum Hüttschlag
Alter Bergbauernhof in Hüttschlag
Blick auf die Gemeinde
Schödersee im Talschluss

Hüttschlag ist eine Gemeinde im Großarltal im Pongau im Land Salzburg. Ein Teil des Gemeindegebiets gehört seit 1991 zum Nationalpark Hohe Tauern. Hüttschlag ist seit 2008 ein Bergsteigerdorf.

Geografie

Geografische Lage

Die Nationalparkgemeinde Hüttschlag befindet sich ca. acht Kilometer südlich von Großarl im Großarltal. Von St. Johann im Pongau führt Großarler Landesstraße (L 109) über Großarl und nach Hüttschlag.

Höchste Erhebung in Hüttschlag ist der Keeskogel (2 884 m ü. A.). An diesem Berg befindet sich auch der einzige Gletscher im Großarltal, das Gstößkees.

Durch das Gemeindegebiet fließt der Großarler Ache, die im Süden aus dem Schödertal den Schödertalbach aufnimmt.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hüttschlag umfasst die Katastralgemeinden Hüttschlag, Karteis und See, die zugleich die gleichnamigen Ortschaften bilden:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2023 angegeben.[1]

Nachbargemeinden

Folgende Nachbargemeinden hat Hüttschlag: Großarl im Norden, Kleinarl im Nordosten, Muhr im Südosten, Malta in Kärnten im Süden, Bad Gastein im Südwesten und Bad Hofgastein im Westen.

Geologie

2019 kam es zu mehreren Felstürzen im Ortsteil Karteis.

Klima

Das lokale Klima in Hüttschlag entspricht der kontinental geprägten (tief-)montanen Höhenstufe mit milden bis heißen Sommern und kalten Wintern.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,1 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1298 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 191 Millimeter, der wenigste im Februar, März und November mit durchschnittlich 70 Millimeter.

Religionen

Die Kirche der römisch-katholischen Pfarre Hüttschlag ist die Pfarrkirche zum hl. Josef. Bemerkenswert ist u. a., dass die Pfarrkirche über Anregung eines betroffenen Kirchenbesuchers vor Jahren mittels Sponsorgelder mit einer Induktionsschleife ausgestattet wurde und damit Barrierefreiheit für Hörbeeinträchtigte ermöglicht.

Geschichte

Bereits im 5. Jahrhundert wurde das Großarltal von aus dem Kärntner Raum kommenden Slawen besiedelt, was sich noch heute in den Namen Karteis, Tofern und Moritzen widerspiegelt. Die später einfallenden Bajuwaren verdrängten die Slawen und besiedelten das Tal dauerhaft. Seit dem Jahr 1000 war das Erzbistum Salzburg Grundherr. Ebenfalls in diese Zeit soll die Errichtung der ersten Kapelle fallen.

Um 1130 wurde vermutlich ein erster Steig ins Tal errichtet. Der Name "Arla" wandelte sich im Laufe der Zeit über "Arela", "Urla", "Michel-Arl" und "Mehrere Arl" zum heute gültigen Großarltal. Spuren von Schrammeisen, Holzkeilen und Spitzhacken in den alten Stollen lassen auf einen Kupfer- und Schwefelkiesbergbau im 14. und 15. Jahrhundert schließen. Eine Blüte erlebte der Bergbau im frühen 16. Jahrhundert, das Aus kam Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Name Hüttschlag leitet sich von (Schmelz-)hütte und Schlag (gerodetem Wald) ab.

1672 wurde das Großarltal ein selbständiger Landgerichtsbezirk. 1675 wurde Hüttschlag zum Vikariat erhoben, 1879 weihte Fürsterzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg die neu errichtete Kirche zum heiligen Josef. Im 17. Jahrhundert kam es zu einer rasanten Ausbreitung des lutherischen Glaubens, der aus den umliegenden Tälern ins Dorf getragen wurde. In den Jahren von 1731 bis 1732 mussten im Zuge der Protestantenvertreibung insgesamt rund 1 100 Evangelische ihre Heimat zwangsweise verlassen.

1755 wurde im "Mesnerhaus" (erbaut 1735) erstmals der Unterricht abgehalten. Bis 1905 wurden zwei Klassenräume zugebaut. 1962 kam es zur Einweihung des neuen Volksschulgebäudes, daneben bestand von 1940 bis 1972 noch ein Unterrichtsraum in Maurach. 1955 wurde schließlich die Hauptschule im benachbarten Großarl erbaut.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Museen

Musik

Kulinarische Spezialitäten

Hüttschlag ist Teil der Genuss Region Großarltaler Bergbauernkäse. Verschiedene Käsespezialitäten werden produziert und zum Verkauf angeboten.

Parks

Seit 1. Jänner 1991 ist Hüttschlag bei den Nationalpark Hohe Tauern-Gemeinden dabei.

Vereine

Die Bewohner von Hüttschlag legen großen Wert auf Brauch und Volkskultur. Es bestehen zahlreiche Vereine, die die althergebrachten Bräuche erhalten, so u. a. die Trachtenmusikkapelle Hüttschlag, der Kirchenchor, der Rhythmische Chor, die Bauernschützen Hüttschlag, die Klöcker und Herreiter, die Freiwillige Feuerwehr Hüttschlag, die Bergrettung Hüttschlag, der Kameradschaftsbund Hüttschlag.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

In Hüttschlag haben sich über die Jahre einige Klein- und Mittelbetriebe angesiedelt. Sie sind bedeutende Arbeitgeber für die Einwohner.

Fremdenverkehr

Der Fremdenverkehr ist ein weiteres Standbein der Hüttschlager Wirtschaft. Zahlreiche Vermieter in jeder Unterkunftskategorie und 3 Hotels bieten rund 550 Gästebetten. Hüttschlag gehört gemeinsam mit Großarl zur Urlaubsregion Großarltal.

Sommerfremdenverkehr

Das Bergsteigen und Wandern steht im Sommer im Mittelpunkt von Hüttschlag. Aufgrund seiner höchsten Dichte an bewirtschafteten Almen im Salzburger Land hat das Großarltal den Beinamen "Das Tal der Almen" erhalten. Im Großarltal werden insgesamt rund 400 km markierte Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und und ca. 40 bewirtschaftete Almen angeboten. Im Sommer kann man in Hüttschlag auch Mountainbiking, Klettern oder Fischen. Es gibt auch einen Spielplatz, einen Sportplatz und einen Beachvolleyball-Platz.

Winterfremdenverkehr

Ein kostenloser Skibus bringt die Gäste zur Skischaukel Großarltal-Dorfgastein, die Teil von Ski Amadé ist. Dort gibt es rund 80 Pistenkilometer und zahlreiche moderne Aufstiegshilfen. Folgende Aktivitäten werden in Hüttschlag im Winter angeboten: Langlaufen, Winterwandern, Eisstockschießen, Rodeln, Skitouren gehen, Schneeschuhwandern sowie Pferdeschlittenfahrten.

Verkehr

Die Großarler Landesstraße (L 109) verläuft durch das Großarltal. Hüttschlag ist mit öffentlichen Bussen mit St. Johann im Pongau über Großarl verbunden. Das Großarltal ist vom Durchzugsverkehr nicht betroffen, daher herrscht im gesamten Tal nur mäßiges Verkehrsaufkommen.

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung besteht aus 13 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2024 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag

Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag ist Hans Toferer (ÖVP). Sein Stellvertreter ist Rupert Gschwandl (SPÖ).

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Hüttschlag

Ehrenring der Gemeinde Filzmoos

Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde Hüttschlag

Wappen

Am 11. November 1955 wurde der Gemeinde Hüttschlag durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

In Silber ein unten mit rotem Kreuz besetzter roter Ring, durchsteckt von einem von einem blauen Hammer und einem ebensolchen Schlägel an gekreuzten schwarzen Stielen.

Das alchemistische Zeichen für Kupfer sowie Hammer und Schlägel erinnern an die Geschichte des Kupferbergbaus in Hüttschlag.

Städtepartnerschaften

Seit 1989 besteht mit der hessischen Gemeinde Borken (Deutschland) ein Partnerschaftsvertrag.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Hüttschlag
 Bilder von Personen aus Hüttschlag – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Bilder

 Hüttschlag – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Städte und Gemeinden im Pongau
TennengauStadt SalzburgFlachgauPongauLungauPinzgauLage des Pongau im Land Salzburg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild

Stadtgemeinden: BischofshofenRadstadtSt. Johann im Pongau
Marktgemeinden: Altenmarkt im PongauBad HofgasteinGroßarlSchwarzach im PongauSt. Veit im PongauWagrainWerfen
Gemeinden: Bad GasteinDorfgasteinEben im PongauFilzmoosFlachauForstauGoldeggHüttauHüttschlagKleinarlMühlbach am HochkönigPfarrwerfenSt. Martin am TennengebirgeUntertauernWerfenweng


  1. Statistik Austria