Jakob Neff

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Jakob Neff

Jakob Neff (* 6. April 1983 in Oberndorf bei Salzburg) ist ein junger Flachgauer Querdenker.

Leben

Er absolvierte die Höhere Technische Lehranstalt für Betriebsmanagement und Holzwirtschaft in Kuchl. Beruflich ist er aber nicht in der Holzbranche, sondern beim Metall gelandet: Seit Jänner 2006 arbeitet Jakob Neff für den Salzburger Kranhersteller Palfinger AG.

Seine Eltern Thomas und Stefanie waren aus Oberösterreich aufs Land nach Schleedorf gezogen. Vater Thomas Neff ist Heilmasseur und ein Pionier der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Spaziergänger und Bauern in der beschaulichen Flachgauer Gemeinde Schleedorf staunten in den vergangenen Wochen nicht schlecht: Da lief ein groß gewachsener junger Sportsmann rückwärts durch die Gegend und musste das Rätsel den kopfschüttelnden Passanten erklären.

Der Schleedorfer Jakob Neff trainierte für seinen großen Auftritt beim Linzer Marathon. Sein viel beachtetes Unternehmen ist geglückt: Zehn Kilometer in 56 Minuten. Doch sportlicher Ehrgeiz allein ist es nicht, der den 2,03-Meter-Mann antreibt: Jakob Neff engagiert sich mit Vater Thomas und Bruder Stefan gegen die großen Gefahren der Atomkraft. Das Trio demonstrierte beim Lauf in Linz auf Transparenten und Schärpen für den Ausstieg Österreichs aus dem Euratom-Vertrag. Für den Salzburg-Marathon am 13. Mai ist die nächste Aktion geplant.

Die Idee zum Rückwärtslauf kam spontan. Es war die Lösung für den Konditionsunterschied zwischen Vater und Sohn. Der Senior läuft vorwärts, der Junior rückwärts – so sind beide gleich schnell. Jakob Neff läuft gerne gegen den Strom. Das Querdenken, der Einsatz für die Umwelt und die Anti-Atom-Haltung wurden ihm im Elternhaus in die Wiege gelegt. "Ich war schon als Kind bei der Demonstration in Wackersdorf." Auch beim längsten Transparent gegen Temelin durften die Neffs nicht fehlen.

Schon als Zwölfjähriger, beim EU-Beitritt Österreichs, hatte er seine Bedenken gegen den europäischen Atomvertrag. "Wenn man stehen bleibt, fällt man schon zurück. Denn die Atomkraft hat eine sehr starke wirtschaftliche Lobby. Einige wenige haben den Profit, und wenn etwas passiert, muss die Allgemeinheit dafür einstehen. Die Endlagerfrage zum Beispiel ist ungeklärt. Aber wenn sich keiner aufregt, ist schnell eines gebaut", sagt der HTL-Absolvent, der bei der Firma Palfinger in Salzburg-Kasern im Kundendienst Garantiefälle bearbeitet. Der Sport und die Natur sind der Ausgleich zum Bürojob. "Ich mache sehr viele Sportarten, Klettern, Tourenski, Langlaufen, Schluchtenwandern, Triathlon, Paddeln, aber ich steigere mich in keine hinein." Der Rückwärtsläufer ist da gern "mit unkomplizierten Freunden unterwegs".

Basketball war trotz seiner Größe von 2,03 nie ein Thema: "Mein Ballgefühl ist nicht so gut." Den Weg zur Arbeit legt der Schleedorfer mit dem Rad oder in Fahrgemeinschaften zurück.

"Auch ich drehe daheim das Licht auf und trinke Mangosaft, das ist für mich noch kein Verbrechen. Ich versuche nur, halbwegs umweltverträglich zu leben. Ich muss nicht unbedingt Kleidung aus China kaufen und ich brauche nicht 15 Jeans. Da kauf’ ich lieber ein paar weniger und dafür eine im EZA-Laden."

O-Ton

Wenn ich einen Vorwärtsläufer, der nicht so schnell ist, überhole, ist das manchmal ein bisschen peinlich. Der glaubt, ich nehm’ ihn auf die Schaufel.

Ich will etwas über den Tellerrand hinausschauen. Man kann selbst entscheiden, wie groß der Fuß ist, auf dem man lebt.

Ich wüsste nicht, was ich mit 1000 Euro mehr Gehalt tun würde. Das schafft mehr Probleme. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir was abgeht.

Quelle