Jazz & The City

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2019, Arthotel Blaue Gans, Adi-Jüstel-Mexicano-Keller: Elina Duni & Rob Luft.
2019, Stieglkeller: 5/8erl in Ehr’n, Gast-Trompeter Martin Eberle aus Vorarlberg

Jazz & The City ist ein Festival alljährlich im Oktober in der Altstadt der Stadt Salzburg, bei der alle Konzerte kostenlos besucht werden können.

Jazz & The City 2019

Vom 16. bis 20. Oktober 2019 gab es an fünf Tagen an 30 Locations 70 Konzerte bei freiem Eintritt.

Clemens Panagl von den Salzburger Nachrichten beschrieb das Festival 2019 wie folgt:

Im voll besetzten Szene-Saal ruft Habib Koité zur Einigkeit auf. "Wir sind zusammen, für immer", singt er vor, und alle singen es ihm nach. Die Idee der großen Gemeinsamkeiten ist bei einem Festival wie Jazz & the City, bei dem vieles gleichzeitig an verschiedenen Orten passiert, allerdings nicht ganz einfach aufrechtzuerhalten. Wer am Samstagabend den Gitarristen und Sänger aus Mali in der Szene nicht verpassen wollte, verpasste stattdessen den geschmeidigen Heurigensoul von 5/8erl in Ehren im Stieglkeller oder den Klarinettisten Rolf Kühn, der im Solitär seinen 90. Geburtstag feierte. Bei anderen Bands wiederum half kluges Taktieren: Besucher, die am Freitag (17. Oktober) die Band Hejira verpasst hatte, konnten die Lieder der britisch-äthiopischen Sängerin Rahel Debebe-Dessalegne abends darauf etwa im Hotel Bristol in schön intim reduzierten Salonversionen hören.

Weniger kann ja manchmal mehr sein: Die Regel konnte auch zur Entspannung beim Etappenlauf zwischen den dicht getakteten Konzertterminen helfen, die in den vergangenen fünf Tagen viel Bewegung in der Altstadt generierten und auch die Smartphones im Takt vibrieren ließen: Über die App des Festivals wurden Besucher informiert, wenn Konzertorte wie der Bösendorfersaal im Mozarteum zu klein für den Ansturm auf den Auftritt von Pepe Auer wurden oder das Weinarchiv in der Blauen Gans seinen Füllstand erreichte.

Anstatt zu versuchen, von allem etwas zu erwischen, wurde da immer wieder das Verweilen und Zuhören belohnt - Eigenschaften, die in einer Zeit der schnellen YouTube-Zapp-Kultur ohnehin wieder geübt werden sollten.

"Wir wissen ja nicht, ob Sie vielleicht schon wieder wohin müssten - wir haben keine Uhr auf der Bühne", sagte etwa Fabian Rucker im Markussaal. Bei der Eindringlichkeit, gekonnt dosierten Impulsivität und der geballten Kraft, die der Saxofonist in seine Improvisationen packt, war an vorzeitigen Aufbruch aber sowieso nicht zu denken. Rucker, der im Salzburger Jazzit musikalisch sozialisiert wurde, spielte zuletzt in New York Seite an Seite mit Jazz-Ikonen wie Bobby Previte. Das Konzert seines Quintetts, dem mit Philipp Nykrin, Chris Neuschmid, Andreas Lettner und Andreas Waelti vier weitere Intensitätszauberer der jüngeren Szene angehören, trug auch zur Klärung der Frage bei, warum Festivals und Clubs immer öfter auf altbewährte US-Stars verzichten: vielleicht, weil das Aktuelle, Gute so nahe liegt.

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