Harald Bartol

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Harald Bartol am Eröffnungswochenende des Salzburgrings, hier am Samstag, 20. September 1969, im Lauf der Klasse bis 50 cm³ auf Kreidler.
Siegerbild des Großen Preises von Österreich für Motorräder am Salzburgring (Klasse 125 cm³) 30. April 1978. Von links Harald Bartol, Eugenio Lazzarini und Pier Paolo Bianchi.
Harald Bartol beim 'Großen Preis von Wien in Aspern' 1972.
Harald Bartol, Sieger in der Klasse bis 50 cm³ beim Gaisbergrennen am 7. September 1969.

Harald Bartol (* 13. Mai 1947 in Straßwalchen) ist ehemaliger Motorradrennfahrer, 14-facher österreichischer Motorrad-Staatsmeister und ehemaliger Technik-Chef bei KTM.

Leben

Bartol ist gelernter Autoelektriker und -mechaniker. Im Laufe seiner Motorradrennfahrerzeit baute er sich seine Motoren selbst. Mit zehn Bürgen für 30.000 DM (rund 15.300 Euro) nahm er einen Kredit für sein erstes Motorrad auf - eine ehemalige Werksrennmaschine[1].

1966 begann Bartol beim 1.-Mai-Rennen in der Stadt Salzburg-Liefering. Es dauerte bis Anfang der 1970er-Jahre, bis er fünf österreichische Motorrad-Meistertitel errang. 1972 kam er dann erstmals unter die ersten Drei eines Motorrad-WM-Laufs und wurde Sechster im Endergebnis in den beiden Klassen, die er fuhr: in der 50-cm³- und in der 125-cm³-Klasse. Beim Motorrad-Grand Prix von Österreich 1977 fuhr er als Dritter erstmals aufs Podest eines WM-Laufes, ein Jahr später belegte er den zweiten Platz.

Nach Beendigung seiner aktiven Rennfahrerlaufbahn spezialisierte sich Bartol auf das Tuning von Motorrädern, also auf die Leistungsverbesserung von Motoren. Aus aller Welt kamen Rennfahrer, um sich ihre Motorräder in Straßwalchen trimmen zu lassen. Der deutsche Beiwagengespann-Altmeister Rolf Steinhausen wäre noch 1979 mit einem von Bartol getunten Yamaha-"Triebwerk" fast Beiwagenweltmeister geworden. Zu seinen Kunden zählten der Schweizer Stefan Dörflinger, Jonny Cecotto aus Venezuela, der Brite Charlie Williams, der mit einer von Bartol vorbereiteten 250-cm³-Yamaha TT-Sieger[2] wurde, Kenny Roberts, Seitenwagen-Legende Rolf Biland und viele andere.

2003 bis 2009 war Bartol für den Straßenrennsportsektor bei KTM in der Entwicklung tätig. 2007 war er nicht nur technischer Direktor, sondern auch der Teamchef für die 125-cm²- und 250-cm²-Rennabteilung von KTM.

1969

In diesem Jahr war Bartol beim Eröffnungswochenende des Salzburgrings dabei. Er startete am 20. September 1969 in der Klasse bis 50 cm³, schied jedoch bereits in der ersten Runde aus.[3]

1970

Bartol, der für den Oberösterreichischen Motorsportclub Rutzenmoos fuhr, wurde neunter in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Dieses Rennmotorrad brachte es mit 15 PS auf eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h. Er war bei 17 Rennen angetreten, von denen er sieben gewann, darunter alle zur österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft zählenden Läufe. Im Ausland war er acht Mal am Start: in der Deutschen Demokratischen Republik, in Westdeutschland, den Niederlanden, der CSSR (heute Tschechien und Slowakei), Italien, Jugoslawien (heute mehrere Republiken) und Frankreich.

In Italien stürzte Bartol in Monza schwer, kam jedoch glimpflich davon. Ein anderes Ereignis war für ihn besonders ärgerlich. Auf dem Weg zum Weltmeisterschaftslauf in Barcelona, Spanien, brannte in seinem Transit-Transporter ein Ventil durch. Als er dann endlich angekommen war, erhielt er keine Starterlaubnis, da angeblich seine Nennung zu spät eingetroffen war. Bartol musste also wieder umkehren und dies auf drei Zylindern und ohne Startgeld (also keine Entschädigung für seine Reiseaufwände). Nach 24 Stunden ununterbrochener Fahrt erreichte er jedoch noch rechtzeitig das Training zum österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaftslauf in Wolkersdorf. Dieses gewann er dann souverän, trotz der vorherigen Strapazen.

1971

Bartol wurde sechzehnter in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Darüber hinaus startete Bartol auch in der 125-cm³-Klasse auf Suzuki mit 32 PS (Spitze 205 km/h). Er konnte in diesem Jahr drei Doppelsiege feiern (in Prievidza in der Slowakei, Wolkersdorf und Schwanenstadt). In Ziersdorf gewann er in der 50-cm³-Klasse, in Großraming in der 125-cm³-Klasse, einen dritten Platz belegte er in Budapest, Ungarn, in der 125-cm³-Klasse. Besonders erfreulich war sein fünfter Platz im Weltmeisterschaftslauf in Monza. Dort startete er erstmals mit seiner 125-cm³-Braun-Suzuki. Er führte sogar einige Runden lang, bevor bedauerlicherweise die Motorleistung nachließ und er zurückfiel.

Harald Bartol war Österreichs bester und erfolgreichster Motorradrennfahrer der Saison 1971.

1974

1974 wurde Bartol Doppelstaatsmeister in der österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft in den Klassen 50 cm³ und 125 cm³. In der Motorrad-Weltmeisterschaft belegte er den siebten Platz. Er startete in diesem Jahr auch in der 250-cm³-Klasse auf einer sehr schnellen Yamaha. Bartol, der immer noch Mitglied des Motorsportclubs Rutzenmoos war, startete dieses Jahr für das Memphis-Team. Sein bester Erfolg bei WM-Läufen war der vierte Platz in Spanien.

Insgesamt war er 27 Mal am Start mit sieben ersten Plätzen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen.

1976 und 1978

1976 gewann er in Wien-Aspern und 1978 in Tulln-Langenlebarn. Nach einem zweiten Platz am Salzburgring 1978 beendete der vierzehnfache Staatsmeister in den Klassen 50 bis 250 cm³ seine Rennfahrerlaufbahn.

1980 Abschied vom aktiven Motorsport

Am 28. September 1980 startete Harald Bartol zum letzten Mal beim 13. Int. "Großen Preis der Stadt Schwanenstadt" (.) und verabschiedete sich vom aktiven Rennsport mit einem dritten Platz in der Klasse bis 125 cm³.[4]

Leistungen

  • 1966: erstes Rennen, das 1. Mai Rennen in Salzburg Liefering
  • 19701972: fünf österreichische Meistertitel in der 50- und 125-cm³-Klasse
  • 1980: bestritt er 56 "Grand Prix"
  • 1972: erstmals unter den ersten Drei eines WM-Laufs, 6. im Endergebnis der Weltmeisterschaft in der 125 cm³-Klasse sowie 6. in der 50 cm³-Klasse
  • 1974: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³
  • 1977: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³
  • 1978: zweiter Platz beim "Grand Prix von Österreich" am 1. Mai, Zweite beim WM-Lauf auf dem Hockenheimring in Deutschland am 6. Mai
  • 14-facher österreichischer Staatsmeister

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Im Motorradrennsport gibt es Fahrer, die von einem Motorradwerk bezahlt werden und Motorräder, Mechaniker usw. von diesem Motorradwerk erhalten; und Rennmotorräder von der letzten oder vorletzten Rennsaison werden dann oft an ausgewählte Privatfahrer verkauft; Privatfahrer müssen sich alles selbst organisieren und bezahlen, meist können sie sich die Teilnahme an Motorradrennen nur durch Sponsoren leisten;
  2. Die englische TT, die Tourist Trophy, auf der kleinen Insel Man in der Irischen See zwischen England und Irland, ist das älteste noch existierende Motorradrennen der Welt; das erste Rennen fand 1907 statt.
  3. Quelle www.technischesmuseum.at, Rennbericht
  4. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 29. September 1980, Seite 16