Johann Windhofer (Rußbach)

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Johann Windhofer (* 1953/54) ist eine führende Persönlichkeit des Vereins- und Kulturlebens der Tennengauer Gemeinde Rußbach am Paß Gschütt, insbesondere "Gamsfeldschnalzer".

Verdienste

Johann Windhofer ist Obmann der Schuhplattler- und Volkstanzgruppe, der Trachtenmusikkapelle und der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde.

Überdies war er 25 Jahre lang Obmann der Rußbacher Gamsfeldschnalzer und Vorstand beziehungsweise Obmann-Stellvertreter des Pferdezuchtverbandes Rußbach/Abtenau.

Am 20. November 2015 wurde er im Rahmen eines Ehrungsfestaktes mit dem Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.

Porträt (2011)

Johann Windhofer war 30 Jahre lang auf der Suche nach dem perfekten Klang seiner Peitsche. Am Wochenende spitzt er nur die Ohren.

Am Beginn seiner 30-jährigen Schnalzerkarriere hatte Johann Windhofer Striemen auf dem Hals und im Gesicht: "Aller Anfang tut weh", sagt der Rußbacher. Aber sein Ehrgeiz hat gesiegt: Er lernte im Takt die 2,5 Meter lange Peitsche über dem Kopf zu schwingen und dabei Haltung zu bewahren. "Der laute Knall entsteht durch die plötzliche Richtungsänderung beim Schwingen der Peitsche", sagt der Obmann der Gamsfeldschnalzer Rußbach.

Windhofer hat 25 Jahre bei kirchlichen und weltlichen Festen auf dem Rücken eines Norikerpferdes die Peitsche rhythmisch geschwungen. Seit fünf Jahren schnalzt der 57-jährige Hilfsschlosser nicht mehr: Wegen zahlreicher Verletzungen in der rechten Hand fehle ihm heute die Kraft, die Peitsche zu halten, sagt er. Jetzt ist Windhofer Pferdehalter. Er führt seine Norikerstute Luna für den Schnalzer Markus Bichler. Das Brauchtum hat ihn schon immer fasziniert. "Ich war zwölf Jahre lang Schuhplattler und 35 Jahre Hornist bei der Trachtenmusikkapelle", erzählt er. Leider haben Schnalzer und Musikkapelle oft gemeinsame Auftritte. "Beides kann ich nicht machen", bedauert er.

Bei Feiern wie dem Erntedankfest zeigen die Gamsfeldschnalzer alte, bäuerliche Geräte: etwa Pferdemäher, Sonnenrad (Zusammenrechen des Heues), Haxlmaschine (Wenden des Heues) und hölzerne Heuwagen. Der Pferdemäher wurde übrigens während des Zweiten Weltkriegs gekauft. Er hat fünf Kilogramm Butter gekostet.

Vom 7. bis zum 9. Oktober 2011 feiern die Gamsfeldschnalzer ihr 30-Jahr-Jubiläum. Dabei lassen sie es so richtig krachen: Es gibt eine Schnalzerdisco am Freitag und am Samstag treten sämtliche Tennengauer Trachtenvereine auf. Am Sonntag gibt es dann das "8. Preisschnalzen auf Norikerpferden um die Alpentrophäe".

Quellen