Karl Bader

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Karl Paul Andreas Bader (* 24. Jänner 1859 in Bozen, Südtirol; † 5. März 1931 in Schwarzach) war Schuhmacher, Volksdichter und Sozialist.

Leben

Karl Bader war der Sohn des Kammmachers Andrä Bader und der Rosa, geborene Breitenberger, welche in Karls viertem Lebensjahr verstarb. Daraufhin kam Karl nach Innsbruck in Pflege. Im nahen Thaur erlernte er im Alter von elf bis 14 das Schuhmacherhandwerk. Nachdem er als Schuhmachergeselle zeitweise in Meran, wo er 1876 der Organisation beitrat, die damals noch unter dem Namen "Arbeiterbildungsverein" bestand, sowie in Deutschland und in der Schweiz gearbeitet hatte, ließ er sich 1882 in Bischofshofen im Pongau nieder.

1889 heiratete er in St. Johann im Pongau Anna, geborene Strobl (* 29. Jänner 1856 in St. Johann im Pongau; † 17. März 1920 in Schwarzach)[1]. Gemeinsam hatten sie elf Kinder. Einer seiner Söhne, Max, wurde Bürgermeister von Schwarzach.

Baders Handwerksarbeit war von gleichzeitiger Agitation für die Sozialdemokratische Partei geprägt, wobei ihm dies in mehreren Arbeitsorten, insbesondere in Saalbach (1908), Anfeindungen der katholischen Pfarrer, der Gemeinderäte und Einwohner einbrachte, sodass er oft seinen Arbeitsort wechselte. In Saalbach predigte eines Sonntags der Pfarrer von der Kanzel: Es drohe den fried­lichen Glemmern großes Unglück, Böses stünde bevor, wenn nicht frühzeitig vorgesorgt wird, den gottlosen roten Schustermeister von Glemm fortzubringen. Der Gemeinderat wurde sofort zu einer Sitzung berufen und einstimmig beschlossen: "Der rote Schuster" habe sofort mit Kind und Kegel das Glemmertal zu verlassen und damit seine Arbeit aufzugeben.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1898 wirkte er in der Parteizeitung Salzburger Wacht durch Verfassung zahlreicher Beiträge mit.

Vor und nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bader durch seine Gedichte und Theaterstücke weiter bekannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte Bader von Zell am See nach Schwarzach, wo seine Frau Anna 1920 verstarb und sein Sohn Max 1928 Bürgermeister wurde.

Bader starb 1931 in Schwarzach an Krebs[2] und wurde dort unter großer öffentlicher Anteilnahme am 8. März 1931 bestattet, wobei Konrad Nusko den Prolog und Josef Voithofer die Grabrede hielten.[3]

Werke

Bader schrieb er unter anderem die Theaterstücke

Der Kurpfuscher,
Das Liabskräutl und
Die Pfandlerbuam

Weiters verfasste Bader Gedichte und Lieder, zum Beispiel Zell am See vor 50 Jahren,[4] welches auch in jüngerer Zeit unter dem Titel Pinzga Bluat bekannt ist.[5][6]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Trauungsbuch der Pfarre St. Johann im Pongau, Band VII, S. 177, Zeile 13: Karl Bader und Anna Strobl, 25. Juni 1889
  2. Sterbebuch der Pfarre St. Veit im Pongau, Band VIII, S. 47, Zeile 18: Karl Bader, 6. März 1931
  3. Dank für erwiesene Anteilnahme, Salzburger Wacht, 11. März 1931, S. 4
  4. Zell am See vor 50 Jahren, Lied von Karl Bader (Pinzga Bluat), Österreichische Alpine, Volks- und Gebirgs-Trachten-Zeitung, 15. August 1923, S. 7
  5. Pinzga Bluat, gesungen von Spafudla in "Auf und der Goaß noch!", youtube.com, 2012
  6. S'Pinzga Bluat, gesungen von Mnozil Brass, youtube.com, 6. Februar 2017