Konradinischer Dom

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Reste des konradinischen Domes unter dem Salzburger Dom.
Grundriss des heutigen Doms zu den Hll. Rupert und Virgil und der konradische Dom (blau), dunkelblau Reste des virgilianischen Doms.

Der Konradinische Dom war der dritte Dombau in Salzburg (nach dem Virgilianischen Dom und dem Hartwig-Dom).

Geschichte

Auf den Resten des 1167 von den Grafen von Plain zerstörten Vorgängerdom wurde der noch stattlichere Konradinische Dom unter Erzbischof Konrad III. von Wittelsbach, 1177 errichtet. Es war die damals mit 5.200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;

Zerstört wurde der Virgilianische Dom zur Zeit von Erzbischof Konrad II. von Babenberg. Doch erst sein Nachfolger, Konrad III. hatte die Kraft, nach Jahrzehnte langem Elend, das die Zerstörung der der Stadt durch die Grafen von Plain durchgemacht hatten, wieder an den Aufbau des Doms zu denken.

Ein neuerlicher Brand 1270 - es gab zehn Dombrände - aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen führte zu Renovierungsarbeiten. Erzbischof Friedrich II. von Walchen konnte dann am 1. November 1274 die neuerliche Domweihe vornehmen.

Die Krypta, die heute unter dem Dom zu besichtigen ist, war damals oberirdisch und besaß neun Fenster, von denen heute nur mehr sechs teilweise sichtbar sind. Zum Teil sind auch die drei Säulen erhalten, auf denen die Gewölbejoche ruhten. Sie zeigen hohe Kunstfertigkeit von vermutlich lombardischen Steinmetzen. Außergewöhnliche Zeugnisse dieser Kunst stellen die beiden Bogenreliefs (Tympana) dar, die um 1200 den Domeingang zierten. Das eine Portal befindet sich heute im Salzburg Museum, das andere über dem Südportel der Franziskanerkirche.

Weitere Reste dieses Konradinischen Doms kann man links im Hauptschiff des Doms sehen: es sind die Löwen, die um 1200 entstanden sind. Darüber hinaus befinden sich die Eingangstüren dieses Doms heute im Inneren der Klosterkirche zu den Heiligen Franziskus und Bonaventura im Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg.

In der Nacht vom 11. auf 12. Dezember 1598 brannten die Dachstühle des Domes ab. Der unglücklicherweise danach einsetzende mehrwöchige Dauerregen und anschließende Schneefälle durchnäßten die Gewölbe, sie stürtzten nach und nach ein und führten zum Totalschaden des Bauwerks.

Grabungen

Als 1944 die Domkuppel einem Bombenangriff zum Opfer fiel, stieß man bei den Wiederaufbauarbeiten auf die Krypta. Von 1956 bis 1958 führten man Grabungen im Bereich der Kuppel durch und fand beachtliche Fundamentreste dieses Doms. Bereits 1956 gelang es Gilbert Trathnigg aus Wels, die Chorkrypta des spätromanischen Baus zu öffnen. Erst Hermann Vetters (Wien), Herbert Klein und Franz Pagitz (beide Salzburg) gelangen aber dann erst die Freilegung im Ganzen.

Die Hauptkrypta, die unter dem Residenzplatz liegt, war aber nur durch eine enge eiserne Stiege vom Residenzplatz aus erreichbar. Was natürlich eine Besichtigung nicht wirklich zuließ. Erst seit 3. Oktober 2009 wurde es nach umfangreichen Renovierungs- und Grabungsarbeiten möglich, diese Krypta vom Dominneren bequem zu erreichen. Dazu wurde eine neuer Durchgang freigelegt.

Quelle