Oscar Baumann

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Dr. phil. Oscar Baumann (* 25. Juni 1864 in Wien; † 12. Oktober 1899, ebenda) war ein Afrikaforscher, Philosoph, Ethnologe, Geograph und Kartograph.

Leben

Oscar Baumann gehört zu den interessantesten österreichischen Forschungsreisenden im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Als ausgebildeter Geograph mit großem Interesse für Ethnographie erkundete und kartographierte er weite Teile des heutigen Tanzania, Ruanda und Burundi auf dem afrikanischen Kontinent. Seine Landschaftsschilderungen und vor allem die Beschreibungen der angetroffenen Bevölkerungsgruppen, ihrer Lebensgewohnheiten und auffälligsten Alltagsgegenstände dokumentieren afrikanisches Leben vor der direkten kolonialen bzw. europäischen Einflussnahme.

Baumanns Bücher und Zeitschriftenartikel waren aufgrund ihres sachlichen und anregenden Stils nicht nur bei seinen Zeitgenossen sehr populär, sondern werden auch heute noch besonders von afrikanischen und europäischen Person (Wissenschaft)n sowie von Forschern aus den USA als verlässliche und objektive historische Quellen zu Ostafrika geschätzt.

Oskar Baumanns dritte Forschungsreise in Ostafrika, die so genannte Massai-Expedition (1891 bis 1893), bei der es sich um Baumanns größte Unternehmung handelte, führte ihn mit seiner 200-köpfigen Begleitung (bestehend aus Trägern, bewaffneten Soldaten und einer Anzahl von Frauen und Kindern) von der Küste am Indischen Ozean zum Viktoria- und Tanganyika-See und weiter in die Königreiche Ruanda und Burundi. Baumann verarbeitete seine Forschungsergebnisse in dem Buch Durch Massailand zur Nilquelle (1894), das in der Fachwelt hohe Anerkennung fand. Hauptergebnis der Massai-Expedition waren die kartographische Aufnahme der Massai-Steppe und des Zwischenseengebietes mit den "Entdeckungen" der Seen Eyassi, Manyara, des Ngorongoro-Kraters sowie der Baumann-Bucht im Viktoria-See und der Besuch der Königreiche Ruanda und Nord-Burundi.

1896 wurde Baumann zum österreichisch-ungarischen Konsul in Sansibar ernannt, musste jedoch bereits drei Jahre später aufgrund einer Infektionskrankheit die Rückreise nach Österreich antreten, wo er an den Folgen - erst 35-jährig - starb. Er liegt in Salzburg am Kommunalfriedhof begraben.

Sein Grab

Er wurde von Wien nach Salzburg überführt und am 17. Oktober 1899 im in der Mitte des Kommunalfriedhofs liegenden, von seinem Vater ausgesuchten Grab beerdigt. Aus einem Monolithen aus Untersberger Marmor schuf der in Wien lebende Künstler Theodor Charlemeont ein Grab-Denkmal mit einem Bronze-Relief. Dieses zeigt eine Szene aus dem Forscherleben Baumanns. Dieses Grab-Denkmal wurde am 12. Oktober 1900 feierlich enthüllt (Grabnummer 026.00.0.072).

Kurioses

Am 10. Jänner 1952 wird in den Salzburger Medien von Metalldiebstählen berichtet: ... Wegen der hohen Preise für Altmetalle werden immer wieder Metalldiebstähle angezeigt. Es verschwinden alle Arten von Kabeln, Türklinken, Tafeln und Schilder. Jetzt hat eine Bande sogar das 150 Kilogramm schwere Relief aus dem Grabstein des berühmten Salzburger Afrikaforschers Oskar Baumann am Salzburger Kommunalfriedhof gestemmt und einem Altwarenhändler verkauft....

Quellen