Sophie Hassfurther

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Sophie Hassfurther

Sophie Hassfurther (* 7. April 1979 in Oberndorf bei Salzburg, Flachgau) ist Jazzsaxofonistin.

Leben

Nach dem Saxophonstudium bei Martin Fuss und Klaus Dickbauer, Studium am Conservatorium Amsterdam bei Ferdinand Povel und Jasper Blom. 2004 Auftritt beim North Sea Jazz Festival Den Haag, dann 2005 in der Marianne Mendt Jazz Nachwuchsförderung. Auftritte unter anderem mit David Murray, Mathias Rüegg, Marianne Mendt, Lynne Kieran, Peter Herbert, Huw Warren, David Tronzo, Emmanuelle Somer.

Vorgestellt

Saalfelden war oft Fixpunkt in ihrem Terminkalender. Privat. "Ich hab’ bei den Festivals hier fantastische Konzerte erlebt. Besonders erinnere ich mich an die Pianistin Geri Allen, den Trompeter Tomasz Stanko und Auftritte des Saxofonisten Steve Coleman." Kleine Pause – dann folgt, begleitet von einem übermütigen Lachen: "Ja, und jetzt bin ich da. Und das taugt mir schon sehr."

Als Sophie Hassfurther ein Jahr alt war, bereitete sich Saalfelden am Steinernen Meer auf das zweite Festival vor. Damals hieß das noch "3 Tage Jazz". Jetzt, 28 Jahre später, zählt die in Oberalm und Salzburg aufgewachsene Musikerin selbst zu den Akteuren. Sie eröffnete das 29. Jazzfestival Saalfelden im Ensemble von Peter Herbert.

Dem Auftritt ging intensive Probenarbeit voraus. Bis zu sieben Stunden täglich. Mit 1,70 Meter Größe und einem Gewicht von 60 Kilo ist Hassfurther eine zarte Erscheinung. Woher nimmt sie die Kraft? "Das ist Übung. Wie im Sport. Da kommt auch durch Training die Power."

Eine Sonderrolle als Saxofonistin im eher männerlastigen Jazzbetrieb erkenne sie nicht. "Am Anfang war’s ab und zu mühsam. Wenn wir irgendwo hingekommen sind, haben immer alle geglaubt, ich bin die Freundin des Saxofonisten. Na ja, Klischees halt. Aber mit den richtigen Kollegen ist das egal. Es kommt nicht darauf an, ob eine Frau oder ein Mann das Saxofon spielt. Hauptsache, es wird gut gespielt." Nur Mitspielerin in einer Formation zu sein, ist Hassfurther zu wenig. 2003 gründete sie ihr eigenes Quartett. Die Kompositionen stammen durchwegs von ihr selbst. Ihr Lebensmotto lautet: "Ich mache, was mir richtig vorkommt. Ich gehe meinen Weg. Aber nicht als rücksichtsloser Egomane. Im Leben und in meiner Musik ist mir Balance wichtig. Alles hat seine Zeit. Konzentrierte Arbeit genauso wie der Spaß mit Freunden." Der Wunsch, Saxofonistin zu werden, konkretisierte sich im Alter von 16 Jahren. 1997 nahm Hassfurther am traditionellen Jazzworkshop JIMS in Salzburg teil. Erster Lehrmeister war Peter Herbert. Heute lebt und arbeitet Hassfurther in Wien.

Wie sieht der Tag einer Jazzmusikerin aus? "Er beginnt hoffentlich nicht zu früh. Am Vormittag Termine ausmachen, sich wegen möglicher Auftritte umhören. Nachmittags wird meist geprobt. Von Oktober bis Mai unterrichte ich in Wien. Abends spiele ich selbst Konzerte oder höre mir welche an."

Gibt es den Traum, für ein Jahr oder länger als Musikerin in New York zu leben? "Ich spiele mit dem Gedanken. Mal schauen, was kommt." Und mit welcher Größe des Jazz würde Sophie Hassfurther gerne spielen? Sie zögert keine Sekunde: "Mit Peter Herbert!" Dieser Wunsch ging am Freitagabend in Saalfelden bereits in Erfüllung.

O-Ton

  • Quincy Jones hat leider meine Telefonnummer noch nicht! (Sophie Hassfurther auf die Frage, ob sie für eine Zeit lang in die USA übersiedeln möchte. Jones ist einer der wichtigsten amerikanischen Musikproduzenten.)
  • Es geht sich immer irgendwie aus. Ich bin zufrieden und liebe, was ich tue. (Hassfurther über die Möglichkeit, als Jazzmusikerin finanziell zu überleben).
  • Saalfelden? Einer meiner ersten Bezugspunkte zum Jazz.

Quelle