Wilhelm Backhaus

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Professor Wilhelm Backhaus (* 26. März 1884 in Leipzig, Deutschland; † 5. Juli 1969 in Villach, Kärnten) war ein deutscher Pianist und Musikpädagoge.

Leben

Wilhelm Backhaus wurde als fünftes von acht Kindern des Kaufmanns Gustav Ludwig Guido Backhaus und seiner Frau Clara Marie, geborene Schönberg in Leipzig geboren.

Der Konzertpianist war Schüler von Alois Reckendorf am Leipziger Konservatorium und kurze Zeit auch von Eugen d’Albert in Frankfurt am Main. Schon als Kind hatte Backhaus öffentliche Auftritte. 1898 übersiedelte er nach Frankfurt am Main und begann 1900 seine internationale Konzert-Karriere, die fast 70 Jahre dauern sollte.

Nach dem Gewinn des Anton-Rubinstein-Wettbewerbs in Paris unterrichtete er 1905 für einige Monate als Professor am Royal College of Music in Manchester, Großbritannien und 1925/26 am Curtis Institute of Music in Philadelphia (USA). In Anerkennung seiner Leistungen wurde er in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen.

Seit 1910 war er verheiratet mit der Harfenistin Alma Backhaus, geborener Herzberg (* 24. Januar 1886; † 22. Dezember 1978), mit der er 1930 in den Schweizer Kanton Tessin übersiedelte; 1931 wurde er Schweizer Staatsbürger.

Sein Kontakt nach Deutschland war seit 1933 durch die persönliche Bekanntschaft zu Adolf Hitler geprägt, der ihn am 20. April 1936 zum Professor und 1938 zum Reichskultursenator ernannte.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Konzert-Karriere fort. Er übersiedelte nach Salzburg, wo seine letzten Lebensjahre verbrachte. Am 6. August 1953 trat er erstmals[2], ab 1959 regelmäßig bei den Salzburger Festspielen auf.[3]

Wenige Tage nach dem Benefizkonzert, mit dem er am 25. Juni 1969 den Carinthischen Sommer in Ossiach (Kärnten) eröffnet hatte, verstarb Wilhelm Backhaus in Villach. Er wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof bestattet. Sein künstlerischer Nachlass wird von der Universität Mozarteum Salzburg verwaltet.

"Zu seinem Ruf als Ausnahmepianist hat sicher auch die Tatsache beigetragen, dass er bereits sehr früh damit begann, sein Spiel aufzuzeichnen, zunächst mit Hilfe von Klavierrollen, später auf einer Reihe von Schallplatten."[4]

Ehrungen

  • 1905: Anton-Rubinstein-Preis
  • 1953: Bösendorfer-Ring
  • 1959: Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 1961: Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien[5]
  • 1961: Beethovenring
  • 1961: Ehrenring der Wiener Philharmoniker
  • 1964: Ehrenmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum
  • 1966: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[6]
  • 1969: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
  • Ehrenmitglied in zahlreichen Gesellschaften, darunter seit 11. August 1967 der Akademie für Musik und darstellende Kunst in der Stadt Salzburg.[7]
  • Die Kölner Wilhelm-Backhaus-Straße, der Wilhelm-Backhaus-Weg in Salzburg und die Wilhelm-Backhaus-Straße in Villach sind nach ihm benannt.
  • Die 1971 in der Stiftskirche von Ossiach aufgestellte Metzler-Hauptorgel wurde in Erinnerung an das hier stattgefundene letzte Backhaus-Konzert als Wilhelm-Backhaus-Gedächtnisorgel eingeweiht.[8]

Quellen

Einzelnachweise